Erfolgreiche Suche auf den Spuren der Shoah in Aachen

Zweites Gedenkbuch über die Opfer des Holocaust mit 21 Biografien wird zum Auschwitz-Gedenktag präsentiert. Paten gesucht.

Aachen. Zahlreiche Menschen aus dem Grenzland, die während der NS-Zeit verschleppt und umgebracht worden sind, werden weiter dem Vergessen entrissen. Anlässlich des 61. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz stellt der Verein Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e.V. jetzt den zweiten Teil seiner Dokumentation über die ermordeten Juden aus der ehemaligen Synagogengemeinde vor.

Das Werk wird bei einer Gedenkveranstaltung am kommenden Freitag, 27. Januar, im Heerlener Glaspalais, Bongerd 18, vorgestellt. Von 18 bis 20.30 Uhr stehen Autoren und Projektleiter für Fragen zur Verfügung und geben Einblicke in ihre teils jahrelangen Recherchen.

Auf 79 Seiten hat das Team 21 Biografien von Holocaust-Opfern festgehalten. Verfasst wurden sie von deren Angehörigen, welche in vielen Teilen der Welt, darunter natürlich in Israel, teils persönlich aufgesucht worden waren, sowie von Paten, die den Schicksalen einzelner Juden intensiv nachgespürt haben, um Aufschluss über die genauen Umstände ihres Schicksals zu erhalten und sie der Nachwelt zu übermitteln. Zu diesen Paten gehören neben Aachener Bürgern auch Schüler und Lehrer des Städtischen Gymnasiums Herzogenrath.

Interessierte, die ebenfalls eine solche Patenschaft übernehmen möchten, werden weiter gesucht - denn noch immmer harren zahlreiche Schicksale und Ereignisse des Völkermords der genauen Beschreibung.

Ebenso wie der erste Teil des Gedenkbuchs, der im vergangenen Jahr erschienen ist, ist auch der zweite nun zum Selbstkostenpreis erhältlich.

Quelle: Aachener Zeitung, 26. Januar 2006