Else Clahsen geborene Klein
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Von Jürgen Grupe, Aachen
Else Clahsen geborene Klein geb. am 23.11.1901 in Aachen
Konfession: jüdisch
verheiratet mit Heinrich Clahsen, geb, 3.5.1903, gest. 2.2.1982
Konfession: röm.-kath.
Die Eltern:
Siegmund Klein und Paula (Pauline) Klein
gest. 30.3.1901 geb. 29.8.1869 in Aachen gest. vermutlich im Mai 1944 in Auschwitz
Sie hatte drei Kinder, die alle in Aachen geboren sind:
Helmut Clahsen geb. 16.6.1931
Heinz Clahsen geb. 24.4.1934, gest. 9.4.1996
Lucia Clahsen verheiratete Jones geb. 30.12.1935
Else Clahsen war von Beruf Konzertpianistin zuletzt angestellt am Stadttheater Aachen. Die Familie bezog 1934 eine Wohnung im Johannistal 13.
Ihr Sohn Helmut beschreibt seine Mutter als fröhlich und lebenslustig, sie sang oft, auch im Duett mit ihrer Cousine Gustel, wenn diese aus Berlin zu Besuch war.
Else Clahsen hatte eine sehr gute Freundin, Mary, die in der Jakobstrasse ein Eier- und Milchgeschäft besaß. In späteren Jahren unterstützte diese Freundin die Familie mit Lebensmitteln und engagierte sich massiv beim Schutz der Kinder vor der Verfolgung durch die Nazis.
Anfang März 1937 wurde Else Clahsen zusammen mit ihren Kindern zur Erfassung und medizinischen Untersuchung in ein Aachener Krankenhaus bestellt. Dort musste sie eine entwürdigende Untersuchung über sich ergehen lassen.
Sechs Wochen nach dieser Untersuchung bestellte man sie wegen einer angeblichen Krankheit in das Krankenhaus.
Der Familie wurde jeglicher Kontakt mit Else Clahsen untersagt. Da man sich an das Verbot nicht hielt, konnte die Familie bei Besuchen einen rapiden körperlichen Verfall bei ihr feststellen.
Im Oktober 1938 wurde die Weiterbehandlung in Aachen (Luisenhospital) abgebrochen und im St. Antonius-Krankenhaus in Wegberg weitergeführt, bis zum 23.12.1939.
Sie konnte zwischen der Entlassung aus Wegberg und der Einweisung in das St. Franziskus-Krankenhaus, Heilstätte und Tuberkulosekrankenhaus, Windberg bei Mönchengladbach, in dem sie bis zu ihrem Tod untergebracht war, Weihnachten bei ihrer Familie in Aachen verbringen.
Im Jahr 1940 durfte Else Clahsen anlässlich der Kommunion ihres Sohnes Helmut für einen Tag nach Hause. Die Kommunionfeierlichkeiten wurden von ihrer Freundin Mary ausgerichtet, aber durch Drohung mit der Gestapo, ausgestoßen von einer Schwägerin von Else Clahsen, rasch abgebrochen, und Else Clahsen wurde am selben Tag von der Familie in die Klinik zurückgebracht.
Die Mutter von Else Clahsen und ihr Sohn Helmut haben sie im August 1940 noch einmal im Krankenhaus besucht. Sie äußerte die Hoffnung, dass sie spätestens Ostern 1941 endgültig und gesund entlassen würde.
Dazu kam es jedoch nicht mehr.
Am 27.1.1941 verstarb Else Clahsen zusammen mit 125 weiteren Patientinnen an TBC. Sie war in die Mühlen des Gesundheitsprogramms der Nazis geraten.
Das Gesundheitsprogramm im Luisenhospital Aachen wurde wahrscheinlich von einem Professor Moos geleitet.
In Windberg war ein Dr. Gödde maßgeblich an der Behandlung beteiligt.
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Wir danken Herrn Helmut Clahsen, der durch sein Buch "Mama, was ist ein Judenbalg" sowie viele Hinweise, die er uns im persönlichen Gespräch gab, und die uns gewährte Akteneinsicht in die Wiedergutmachungsunterlagen, diese kurze Biographie möglich machte.