Zeitzeugen des Holocaust gesucht
Aufruf des Gedenkbuchprojektes für die Opfer der Shoah aus Aachen
Aachen. An das Schicksal der Juden, die während der Zeit des Nationalsozialismus in der Synagogengemeinde Aachen gelebt haben, zu erinnern, hat sich das "Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e.V." bereits seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht.
Neben dem im Jahr 2005 erschienenen "Gedenkbuch", einer Liste aller jüdischen Aachen Opfer der Shoah, liegt seit 2006 auch ein erster Biographien-Band vor. Dieser Band enthält 24 längere Lebensskizzen von ermordeten Aachener Juden. Geschrieben wurden diese Biographien sowohl von Angehörigen der Ermordeten, zu denen der Kontakt weltweit besteht, aber auch von Aachener Schülerinnen und Schülern, die sich mit einzelnen Menschen beschäftigt und zu ihnen recherchiert haben.
Ziel des Gedenkbuchprojektes ist es, alle jüdischen Opfer des Holocaust, die einst in der Synagogengemeinschaft unserer Stadt beheimatet waren, ein Stück weit dem Vergessen zu entreißen und jedem Einzelnen mit dieser Biographie zu gedenken.
Während der Forschungsarbeit des Projektes wurden kontinuierlich, so auch in jüngster Zeit, neue Kontakte, sowohl zu Überlebenden aber auch zu Aachener Bürgern hergestellt, die sich als Zeitzeugen an Ihre Angehörigen, an jüdische Freunde oder Nachbarn erinnerten.
Zum heutigen Jahrestag der Reichsprgromnacht ruft das Projekt Zeitzeugen der Region auf mit der Bitte, sich mit den Initiatoren in Verbindung zu setzen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass jede persönliche Erinnerung dazu beiträgt, einen weiteren Mosaikstein an seinen Platz zu bringen.
Quelle: Aachener Zeitung, 9. November 2007